Das beste Mittel gegen Krankheit ist Gesundheit. 

Hippokrates (von Kos, um 460 – 370 v. Chr.)

Diese Aussage von Hippokrates mutet trivial an, ist aber bedeutungsvoll, da sie den adäquaten Zugang zur nachhaltigen Gesundung offenbart. Eine organbezogene Behandlung von Symptomen kann nicht ursächlich wirksam sein. Vielmehr ist die Etablierung eines integrativen Behandlungskonzeptes  notwendig, das die tiefliegenden Ursachen von (chronischen) Krankheitsprozessen berücksichtigt und möglichst früh, präventiv angewendet wird.

In der Betrachtung von Gesundheit versus Krankheit sind zwei Faktoren wesentlich:
Abwehr (Immunsystem) und Energie (Zellgesundheit).


Im Laufe unserer evolutionären Entwicklung waren die ursprünglichen Gegner Bakterien, Viren und Parasiten. Die Zellfunktion, Energieproduktion und Immunregulation haben sich in unserer Evolution über Jahrtausende optimal an die Umweltbedingungen angepasst und bestmöglich entwickelt.


Die heutzutage auf unseren Organismus und damit auf jede einzelne Zelle einwirkenden Umweltbelastungen, zudem der „moderne“, schnelllebige Lebensstil mit Stress und einem Überangebot an industriell gefertigten Lebensmitteln und schädlichen Umwelteinflüssen führen zu einer Überbeanspruchung der Energiebereitstellung und des Immunsystems. Daraus resultieren Mangelzustände von beispielsweise Mikronährstoffen, folglich kommt es zu Störungen im Zellstoffwechsel. Die in jeder Zelle für die Energieproduktion und die Zellintegrität wesentlichen Mitochondrien erfahren zunächst eine quasi „Ermüdung“ und schließlich eine funktionelle Beeinträchtigung. Diese schleichenden, krankheitsbegünstigenden Zustände zeigen sich jedoch nicht mit typischen Beschwerden oder klassischen Symptomen, sondern äußern sich allenfalls in einer stetigen mentalen und/oder körperlichen Erschöpfung und Müdigkeit.

Umweltfaktoren und Energiedefizit verursachen eine Störung der Toleranz des Immunsystems. Eine gutes Immunsystem ist nicht „stark“, es ist tolerant gegenüber körpereigenen Strukturen und agiert zielgerichtet. Eine gestörte Immuntoleranz jedoch bedingt immunologische „Überreaktionen“, die fehlregulierte Prozesse auf Ebene der Zellen und schließlich auch der Organe nach sich ziehen. Demnach nehmen Entzündungserkrankungen in den Industrienationen seit Jahren konstant zu:

  • Die Anzahl an Allergien leidender Menschen hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt,
  • die Häufigkeit des autoimmunbedingten Diabetes mellitus ist in 12 Jahren um 70% gestiegen,
  • die Multiple Sklerose ist heute fast 3-mal häufiger als noch 1970,
  • die Häufigkeit der chronisch verlaufenden Darmerkrankung Morbus Crohn hat sich in 25 Jahren mehr als verdoppelt.
  • Die Zunahme dieser Erkrankungen ist nicht durch eine älter werdende Bevölkerung oder verbesserte Diagnostik der modernen Medizin zu erklären, sie basieren auf einer systemischen, d. h. den gesamten Körper erfassenden, primär (stillen) Entzündung, die durch die beschriebene, gestörte Toleranz des Immunsystems verursacht ist. 


    Mitunter bleiben daher über lange Zeiträume pathologische Prozesse unerkannt und werden nicht selten vor dem Hintergrund sich veränderter Lebenssituationen und vermehrter Belastungen im Berufs- und Privatleben oder gar mit dem Alterungsprozess missinterpretiert.

    In diesem Kontext ist eine 100 Jahre zurückliegende Aussage zu zitieren: „Der Tod sitzt im Darm.“ (Dr. Metchnikoff, russischer Arzt und Nobelpreisträger). Der Darm ist nicht nur eine Verdauungsmaschine. Im Darm befindet sich das höchstausgebildete Abwehrsystem unseres Körpers: 70 % der Immunzellen liegen im Darm und schützen unser inneres Körpermilieu vor (fremden) Bakterien, Viren, Parasiten und Schadstoffen, indem 80% aller Immunabwehrreaktionen dort ablaufen. Da der Darm unsere größte Kontaktfläche zur Außenwelt ist, hat die Natur sinnvoll hier die Abwehr, das Immunsystem vorgesehen. 80 Billionen Darmbakterien bilden die Darmflora (Darmmikrobiota). Diese Darmflora und deren Vielfalt ist elementar wichtig für die Immunabwehr. Durch zahlreiche Studien ist belegt, dass ernsthafte Erkrankungen mit einer gestörten Darmflora vergesellschaftet sind. Dazu zählen nicht nur Darmerkrankungen wie das Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn, sondern auch Allergien, Hauterkrankungen, kognitive Beeinträchtigungen und psychische Probleme wie Depressionen und das sog. Burnout-Syndrom.

    Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.

    Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse werden in hiesiger Praxis Analysen an diverse, spezialisierte Laborinstitute delegiert. Immunstatus und Analyse der Darmflora (Mikrobiom) sind den vorgenannten Ausführen folgend essentiell.

    Die erhobenen diagnostischen Fakten werden individuell ergänzt um moderne diagnostische Verfahren wie beispielsweise Ultraschalluntersuchungen. In Zusammenschau ist eine objektive Aussage über den Zustand des gesamten Organismus und einzelner Organe möglich.

    Neben funktionell-medizinischen Bewertungen sind die konventionell-medizinischen, internistischen Verfahren wie Vorsorgeuntersuchungen (Check up) oder beispielsweise die Therapie von Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen oder Herzkreislauferkrankungen bedarfsweise im jedes Behandlungskonzept integriert.

    Elementar ist aber immer – neben allen technischen Verfahren und analytischen Möglichkeiten – das ausführliche Erstgespräch ohne Zeitdruck mit Erfassung der Beschwerden und relevanter Faktoren Ihres persönlichen Umfeldes wie Beruf, Familie, Stress u. a.

    Meine Philosophie und die meines Teams ist geprägt von Zeit, Empathie, kausaler Behandlung und Nachhaltigkeit mit dem Ziel einer verbesserten Lebensqualität. Auf Basis der Befunde lässt sich ein individuelles Behandlungskonzept ableiten, welches zeitlich begrenzt angewendet wird und gegen die Ursachen der Beschwerden gerichtet (kausal) ist. 

    Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität durch sukzessive Verbesserung der Gesundheit,
    wie sie die Weltgesundheitsorganisation definiert:

    Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.

    Herzlichst!


    Ihr Oliver Röderer

    >